Die Visualisierung von Zukunft spielt sowohl in den Bildungs-, Sozial- und Politikwissenschaften als auch in der Geographiedidaktik schon lange eine Rolle. Es gibt so viele Tipps, die wir Dir mitgeben könnten, damit Du Dich einlesen und inspirieren lassen kannst, aber wir beschränken uns an dieser Stelle auf eine kleine Auswahl aus den Bereichen Transformationsforschung und Geographie und möchten betonen, dass diese Liste nicht vollständig ist und es auch nicht sein kann. Im Gegenteil: Wir brauchen täglich neue Ideen, wie wir die Transformation in einer ungewissen Zukunft gestalten können.
Im Bereich der Transformationsforschung gibt es mittlerweile einige für die breitere Öffentlichkeit aufbereitete Bücher. Wir möchten drei empfehlen:
1. Göpel, M. (2020): Unsere Welt neu denken. Eine Einladung. Ullstein Verlag (Berlin).
Prof. Dr. Maja Göpel ist Politökonomin, Transformations- und Nachhaltigkeitswissenschaftlerin. In ihrem Buch fordert Sie in verständlicher und leidenschaftlicher Sprache dazu auf einen neuen Blick auf die Welt einzunehmen.
2. Urner, M. (2019): Schluss mit dem täglichen Weltuntergang. Wie wir uns gegen die digitale Vermüllung unserer Gehirne wehren. Droemer HC Verlag (München).
Die Neurowissenschaftlerin Dr. Maren Urner (Dr.) erklärt in ihrem Buch anschaulich, warum wir vor lauter Pop-Up-Nachrichten die eigentlichen Nachrichten übersehen und welche Auswege es gibt.
3. Wurmb-Seibel, R. (2022): Wie wir die Welt sehen: Was negative Nachrichten mit unserem Denken machen und wie wir uns davon befreien. Kösel-Verlag (München).
Die Journalistin Ronja von Wurmb-Seibel beschreibt in ihrem Buch entlang verschiedener Episoden und praktischen Tipps aus ihrem eigenen Leben, wie wir einen gesünderen Umgang mit Nachrichten in unserem Leben gestalten können, der es uns erlaubt, aktiv zu bleiben, anstatt in eine apathische Hilflosigkeit des Krisenkonsums zu rutschen.
Auch die Geographie ist ganz selbstverständlich an Konzepten für die zukünftige Entwicklung orientiert. Die lösungsorientierte Geographiedidaktik ist jedoch ein eher jüngeres Forschungsfeld. In diesem Bereich arbeiten Wissenschaftler:innen und Praktiker:innen explizit an einem Konzept, das nicht die Probleme in den Vordergrund des Lehr-/Lernprozesses stellt, sondern die Gefühle von Frustration und Resignation der Schüler:innen aufgreift. Ziel ist es die Schüler:innen durch kooperative und kollaborative Lösungsansätze zum Mitwirken zu motivieren und zu befähigen.
Weiterführende Literaturtipps:
Ein Beispiel dafür, welch große Bedeutung Zukunftsvorstellungen auch in der internationalen Zusammenarbeit und für das globale Lernen haben, ist das kollaborative Forschungsprojekt “Future Rural Africa: Future-making and social-ecological transformation”. Das wird seit einigen Jahren von den Universitäten Bonn und Köln koordiniert. Beteiligt sind daran auch das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE), das Bonn International Center for Conflict Studies (BICC), und mehrere afrikanische Universitäten. In 14 Teilprojekten untersuchen Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Disziplinen, unter anderem aus der Geographie, die komplexen Zusammenhänge der sozial-ökologischen Transformation im ländlichen Afrika. Eine wichtige Frage für alle Projekte ist es, welche Rolle Zukunftsvisionen spielen und wie Regierungen und Bevölkerungen die Zukunft des ländlichen Afrika (mit)gestalten können.
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